Rang und Name, eine Gradwanderung und kleine Ursache, große Wirkung.
Wieder einmal gab es einen hochinteressanten Auftrag, bei dem Zeit und Geld der entscheidende Faktor waren. In kürzester Zeit soll ich eine musikalische Umrahmung für eine Führungskräftetagung der Oö. Landesregierung zum Thema „Digitalisierung und Modernisierung“ erstellen. Dabei soll die Entwicklung zur Moderne widergespiegelt werden, mit dem Ziel, dass dieses Werk allen in Erinnerung bleibt. Die Veranstaltung war in einem kleinen Saal mit wenig Bühnentechnik geplant. Nachdem eine Liveperformance gefragt war, griff ich auf die minimalste Möglichkeit zurück, nur ein Musiker. Wegen des Platzmangels schied ein Klavier schon mal aus. Daher fiel meine Entscheidung auf das Instrument, das für das 20. Jahrhundert stand, jenes, welches immer für kontroverse Diskussionen gesorgt hat und welches der Grenzgänger zwischen Moderne und Klassik ist, nämlich das Saxophon, gespielt von Eberhard Reiter. Ein Instrument, für welches Ravel schrieb und dass der Hauptdarsteller war, auf dem Plakat zur Ausstellung „Entartete Musik“ aus dem Jahr 1938. Ich brauchte vier Teile zwischen den einzelnen Referenten. Ich brauchte schnell ein Konzept und kam rasch zu dem Entschluss vier signifikante Jahre, die 8 in der Jahreszahl enthalten, heranzuziehen und einen historischen Wendepunkt darstellten als Grundlage für das musikalische Konzept zu verwenden. Die Jahre waren
1918 Ende des ersten Weltkrieges
1938 Anschluss Österreichs
1968 Studentenrevolte, Aufbruch zum Mond und Beginn der Computerrevolution
2018 Digitalisierung
Um mir schnell im Klaren zu werden, wie ich diese Aufgabe musikalisch umsetzen kann ohne dabei den Überblick nicht zu verlieren, stellte ich mir dieses Jahrhundert als eine Collage vor. Ich stellte sie mir nicht nur vor, sondern zeichnet eine. Tischgroß auf Seidenpapier mit viele Zeitlinien, geschichtlichen Details und das mit bunten Farben. Nachdem ich die Kompositionen in Anlehnung an die Stilrichtungen der jeweiligen Jahreszahlen erstellt hatte und historische Zitate und Geräusche recherchiert hatte, entstanden mit Hilfe meines hervorragenden Studiotechnikers und Musikerkollegen Andreas Luger die vier Playbacks für die Aufführung. Die Aufführung erfolgte nur wenige Wochen nach der Auftragsvergabe am 6.3.2018 unter Beisein der gesamten Führungsriege des Amtes der Oberösterreichischen Landesregierung, allen voran Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landesamtsdirektor Erich Watzl. Die Aufführung wurde ein großer Erfolg
… übrigens falls jemand Lust hat, ein 4-teiliges Werk mit historischem Hintergrund solistisch aufzuführen (es sind auch andere Instrumente möglich), stelle ich gerne die Playbacks und das Notenmaterial von „18 zu 18“ gratis zur Verfügung.
1918
1938
1968
2018